Wundarten erkennen und richtig handeln
Ein Schnitt, ein Biss, eine Verbrennung – schon ist es geschehen, die natürliche Barriere der Haut wurde durchbrochen. Die Haut hat nun eine Wunde. Um diese Wunde effektiv zu versorgen, zu pflegen und somit eine optimale Wundheilung zu erzielen, ist es wichtig, die richtige Wundart zu identifizieren, um zu wissen, wann eine Behandlung durch einen Arzt nötig ist. Wir stellen Ihnen die häufigsten Wundarten genauer vor!
Welche Wundarten gibt es?
Um die Wundversorgung und Wundpflege richtig einschätzen zu können, ist es wichtig zu wissen, um welche Art von Wunde es sich eigentlich handelt.
Zuerst erfolgt die Einteilung in eine von zwei Kategorien: offene oder geschlossene Wunden.
Bei offenen Wunden ist die Haut beschädigt. Hier wird noch einmal unterschieden zwischen einfachen oder komplexen Wunden.
Bei einfachen Wunden ist die Haut nur oberflächlich beschädigt, bei komplexen Wunden ist auch anderes Gewebe betroffen: wie Knochen, Sehnen, Muskeln oder sogar innere Gewebestrukturen.
Im Gegensatz zu den offenen Wunden stehen die geschlossenen Wunden, bei denen die Haut unbeschädigt ist, denn die eigentliche Verletzung liegt unter der Hautoberfläche. Geschlossene Wunden finden wir vor allem bei Prellungen, Quetschungen, Blutergüssen oder geschlossenen Brüchen.
Nach dieser Einteilung findet eine weitere Unterteilung in Wundarten statt, die sich hauptsächlich auf die Entstehungsart der Wunde beziehen. Grundsätzlich wird nun zwischen mechanischen, thermischen, chemischen, strahlungsbedingten und chronischen Wunden unterschieden.
Im Folgenden erfahren Sie, welche Wundarten unter welche Kategorien fallen und wie man diese behandelt oder wann man sich lieber an einen Arzt wenden sollte.
Mechanische Wunden erkennen und behandeln
Schürfwunden
Schürfwunden entstehen bei Stürzen meist an den Knien, Handflächen und Ellbogen. Diese Wunden können sehr schmerzhaft sein und brennen. Sie gehören zu den häufigsten Verletzungen. Durch das Entlangschrammen an einer Oberfläche wie z. B. Asphalt werden kleine Gefäße der Lederhaut offengelegt. Daher sollte eine Schürfwunde vorsichtig mit einem Desinfektionsmittel gereinigt werden und anschließend heilt sie dann meist unkompliziert von selbst aus.
Schnittwunden
Wir kennen es alle, einmal in der Küche nicht aufgepasst und schon hat man sich in den Finger geschnitten. Schnittwunden werden aber nicht nur durch Messer, sondern alle möglichen scharfen Gegenstände, wie z. B. Glasscherben verursacht. Die Wundränder sind glatt und klar abgegrenzt. Leichte Schnittwunden sollten Sie nach der Desinfektion abdecken.
Eine stark blutende Schnittwunde sollte mit einer Kompresse versorgt werden. Dafür wird die sterile Kompresse mit Druck auf die Wunde gepresst. Handelt es sich um eine sehr starke Blutung, wird es notwendig, einen Druckverband anzulegen. Wenn Sie nicht wissen, wie dieser anzulegen ist, dann drücken Sie weiterhin fest auf die Wunde. Suchen Sie sich so schnell wie mögliche Hilfe z. B. bei anderen Mitmenschen oder einem Arzt und/oder wählen Sie den Notruf.
Wundversorgung mit Produkten von flint
Oberflächliche Verletzungen, wie Schnitt-, Biss und Schürfwunden, Risse und Katzer lassen sich hervorragend mit dem flint Med Sprühpflaster versorgen. Für alle Stellen, wie Gelenke oder gering behaarte Stellen, an denen klassische Pflaster nicht so gut haften, ist das Sprühpflaster ein optimaler Wundschutz.
Kratz-und Bisswunden
Diese Art von Wunden wird durch Tiere oder aber auch von Menschen verursacht. Hier sind Zähne, Krallen, Fingernägel und/oder Speichel involviert, die allesamt Bakterien in die Wunde bringen können. Das Infektionsrisiko ist hoch, deshalb sollte eine Kratz- oder Bisswunde immer ärztlich versorgt werden. Auch Insektenstiche zählen zu den Wunden, da die Haut verletzt wird. Bei Insektenstichen hilft es, die Haut zu kühlen und zu beruhigen, z. B. mit dem flint Med Mückenstick. Weitere Informationen zu Mückenstichen und was man am besten dagegen tun kann, finden Sie in unserem Ratgebertext.
Tipp:
Zur Wundabdeckung bei den bisher genannten Schürf-, Schnitt-, Kratz- und Bisswunden empfehlen wir nach der Reinigung und Desinfektion die Abdeckung der Wunde mit dem flint Med Sprühpflaster.
Platzwunden
Platzwunden entstehen bei kleineren und größeren Unfällen durch stumpfe Gewalt. So zum Beispiel, wenn man sich irgendwo anstößt oder durch einen Gegenstand getroffen wird. Die Haut platzt an der getroffenen Stelle auf und die Wunde blutet (stark). Denn Platzwunden treten meist an Stellen auf, die nicht durch Fettgewebe gepolstert sind und direkt über Knochen liegen; beispielsweise an Stellen wie der Stirn, dem Hinterkopf, der Lippe, Augenbraue, dem Kinn, am Schienbein, Knie und Ellenbogen.
Diese Wundart sollte ärztlich versorgt werden, um Gehirnerschütterungen auszuschließen und eine fachmännische Versorgung durch Nähen oder Klammern ggf. vorzunehmen.
Quetschungen und Prellungen
Klemmt man sich irgendwo etwas ein, z. B. den Finger in der Autotür, dann entsteht eine Quetschwunde. Die Wunde ist geschlossen, die Haut bleibt unversehrt, nur das Gewebe unter der Haut ist geschädigt. An der Stelle der Quetschung wird sich ein Bluterguss bilden, das Gewebe fühlt sich hart an. Eine Quetschung ist eine stumpfe Verletzung, da die Haut intakt bleibt.
Zu den stumpfen Verletzungen zählt auch die Prellung. Eine Prellung entsteht, wenn der Körper auf einen Gegenstand trifft oder von einem getroffen wird. Wird beispielsweise ein Kind hart von einem Ball an den Rippen getroffen, werden diese geprellt. Oft bildet sich ein Hämatom (Bluterguss). Quetschungen und Prellungen heilen in der Regel von alleine, dennoch sollten Sie einen Arzt das Ausmaß der Verletzung einschätzen lassen, sodass eine schwere Verletzung wie ein Bruch ausgeschlossen werden kann. Im Regelfall kann man mit kalten Kompressen die Schwellung lindern.
Blasen
Blasen entstehen nach mittelschweren Verbrennungen oder durch Reibung an Stellen, die sonst keinem Druck ausgesetzt sind. Sie kommen oft an Füßen oder Händen vor. An Füßen bilden sich Blasen durch neues oder falsches Schuhwerk. An den Händen können beispielsweise durch mechanische Reibung leichte Verbrennungen mit Blasenbildung bei Haushalts-, Garten- oder Heimwerkerarbeiten entstehen. Bei Belastung der Haut trennen sich die Hautschichten voneinander und es entstehen flüssigkeitsgefüllte Blasen. Sie sollten Blasen nie öffnen, denn dies kann als Eintrittspforte für Erreger dienen und zur Infektion führen. Sollte die Blase sich von alleine öffnen, decken Sie diese bis zur Abheilung mit einem Blasenpflaster ab. Normalerweise heilen Blasen aber unkompliziert von alleine ab.
Thermische Wunden
Zu den thermischen Wunden zählt z. B. Sonnenbrand, der durch UV-Strahlung verursacht wird. Er führt zu Hautrötung, Wärmegefühl, Gefühl von Hautspannen, Druckgefühl bis hin zu leichten Schmerzen, Brennen und später Jucken. Ein leichter Sonnenbrand lässt sich mit After Sun Lotion, Aloe vera oder Hausmitteln wie Quarkumschlägen lindern. Sind der Sonnenbrand und seine Beschwerden jedoch schwer, suchen Sie am besten einen Arzt auf.
Weitere typische thermische Wunden sind kleinflächige leichte Verbrennung, wie man sie im Haushalt durch ein Backblech, den Herd oder das Bügeleisen erleidet. Kleinflächig meint in etwa in der Größe der Handfläche des Betroffenen. Solche Verletzungen sollten sofort unter fließendem Wasser gekühlt werden. Dann mit einem sterilen Wundverband versorgen. Ist die Verbrennung stärker, großflächiger oder sollten Sie unsicher sein, suchen Sie einen Arzt auf.
Einen anderen Typ der thermischen Wunden stellt die Erfrierung dar. Zu einer Erfrierung des Gewebes kommt es, wenn besonders exponierte und weniger durchblutete Bereiche, wie Nase, Ohren, Finger oder Zehen durch Kälteeinwirkung geschädigt werden. Über die Schwere der Erfrierung entscheidet die Temperatur und die Dauer, in der das Gewebe der Kälte ausgesetzt war. Grad 1 Erfrierungen zeigen sich durch blasse Hautstellen, manchmal können sie auch grau-weiß oder gelb-weiß aussehen. Die Haut ist verhärtet, kalt und taub. Erwärmen sich die Stellen wieder, schmerzt es heftig und die Haut rötet sich. Bei Grad 2 Erfrierungen bilden sich Blasen, die zum Teil blutgefüllt sind. Die erfrorene Stelle färbt sich rot-blau. Als Laie ist es schwer zu unterscheiden, in welchem Stadium sich eine Erfrierung befindet. Suchen Sie deshalb bei Verdacht auf Erfrierungen einen Arzt auf!
Chemische- und Strahlungswunden
Chemische Wunden (Verätzungen) entstehen, wenn Säure oder Lauge auf die Haut gelangen. Bei einer solchen Wunde suchen Sie bitte unverzüglich einen Arzt auf oder wählen den Notruf. Je nach Chemikalie variiert auch der Schweregrad der Verletzung.
Strahlungswunden entstehen vor allem beim Röntgen oder anderen nuklearmedizinischen Untersuchungen. Solche Wunden müssen von einem Arzt beurteilt werden.
Chronische Wunden
Heilt eine Wunde nach mehreren Wochen ordentlicher Behandlung nicht ab, dann spricht man von einer chronischen Wunde. Verantwortlich hierfür sind meistens Grunderkrankungen des Patienten, wie z. B. verschleppte Infektionen, Diabetes mellitus, Krebs oder Autoimmunerkrankungen und Ähnliches.
Wichtig:
Egal um welche Verletzung es sich handelt, bewahren Sie erst einmal Ruhe. Wenn Sie sich unsicher sind, ob die Verletzung schwer ist und professionell behandelt werden sollte, suchen Sie umgehend einen Arzt auf.
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